Magensäure für gute Verdauung und strahlende Haut.
- eleonora-gottfried
- 11. Sept. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Der Zweck des menschlichen Verdauungssystems besteht darin, Nahrungsmittel aufzuspalten, Nährstoffe aufzunehmen und Abfallstoffe auszuscheiden. Ohne diese Funktion wäre der Mensch nicht funktionsfähig. Magensäure spielt in diesem Prozess eine Schlüsselrolle und ermöglicht dem Körper nicht nur zu überleben, sondern auch zu gedeihen.
Nach dem Kauen gelangt die Nahrung, die wir zu uns nehmen, in den Magen. Der Magen arbeitet und vermischt zerkleinerte Nahrung mit Verdauungssäften. Ohne einen optimal funktionierenden Magen wird der restliche Verdauungsprozess beeinträchtigt. Ein gut funktionierender Magen produziert eine ausgewogene Menge an Salzsäure (HCl), auch Magensäure genannt.
Magensäure, auch als Magensaft bezeichnet, ist eine wässrige Lösung, die hauptsächlich aus Salzsäure (HCl), Kaliumchlorid (KCl) und Natriumchlorid (NaCl) besteht. Diese Säure wird in den Belegzellen des Magens produziert und spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung von Nahrung. Sie dient der Zersetzung von Proteinen durch das Enzym Pepsin, der Abtötung von Bakterien und anderen Mikroorganismen und hilft bei der Aufnahme von Nährstoffen, insbesondere von Vitamin B12, Eisen und Kalzium.
Eine ausgeglichene Produktion von Magensäure ist entscheidend für eine gesunde Verdauung. Zu wenig Magensäure (Hypochlorhydrie) oder zu viel Magensäure (Hyperchlorhydrie) können ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Zu wenig Magensäure (Hypochlorhydrie): Kann zu Verdauungsproblemen, Blähungen, Nährstoffmangel, bakteriellen Infektionen und einer schlechten Aufnahme von Vitaminen und Mineralien führen. Langfristig kann dies auch zu brühigen Nägel und Haaren führen sowie die Hautgesundheit beeinträchtigen, da Mangel an bestimmten Nährstoffen (z.B. Vitamin B12, Zink) Hautprobleme wie Trockenheit, Akne und Dermatitis verursachen kann.
Zu viel Magensäure (Hyperchlorhydrie): Kann zu Sodbrennen, Refluxkrankheit (GERD), Magenschleimhautentzündung (Gastritis) und Magengeschwüren führen. Auch dies kann sich negativ auf die Haut auswirken, da anhaltender Stress und Entzündungen den Hautzustand verschlechtern.
Die richtige Menge an Magensäure trägt also zu einer gesunden Verdauung, Immunfunktion und Hautpflege bei.
Magensäure ist für die Zersetzung von Proteinen und die Aufnahme wichtiger Nährstoffe unerlässlich. Ein Mangel kann zu Nährstoffmängeln und dadurch zu Erschöpfung, Muskelschwäche und allgemeinem Unwohlsein führen.
Die Magensäure schützt vor Krankheitserregern, indem sie schädliche Bakterien und Mikroorganismen abtötet. Eine unzureichende Magensäureproduktion kann das Risiko von bakteriellen Infektionen und Lebensmittelvergiftungen erhöhen.
Unsere Kultur und Medizin konzentriert sich sehr auf die Reduzierung der Magensäure, obwohl ein Fokus auf die Unterstützung der Magensäure in vielen Fällen vorteilhafter sein könnte. Es ist eher selten, dass Menschen mit bestimmten Erkrankungen an einem zu hohen Magensäuregehalt leiden. Im Allgemeinen ist bei Verdauungsstörungen ein Mangel an Magensäure (Hypochlorhydrie) häufiger.
Die Magensäureproduktion kann mit zunehmendem Alter nachlassen und durch Stress, eine unausgewogene Ernährung mit vielen verarbeiteten Lebensmitteln und gesättigten Fetten, schlechten Schlaf, Medikamente, Konsum von Alkohol, Koffein, Bauchoperationen und Rauchen beeinträchtigt werden, um nur einige zu nennen. Die Symptome von zu wenig Magensäure variieren, können aber Folgendes umfassen: chronischen Säurereflux und Sodbrennen, chronischen Husten, chronische Infektionen, Mundgeruch, Blähungen, unverdaute Nahrung im Stuhl, Verstopfung und Durchfall. Nährstoffmängel können langfristig auftreten und zu Problemen wie Eisenmangelanämie und Osteoporose führen. Gereizte Haut, Ausschläge, Rötungen, Rosazea, dünne/ brühige Nägel und Haare – all dies kann mit dem Magensäurespiegel zusammenhängen.
Ernährungstipps & Lebensstilfaktoren für eine gesunde Magensäureproduktion:
- Proteine: Der Verzehr von ausreichend Eiweiß (vor allem aus tierischen Quellen) stimuliert die Magensäureproduktion, da der Körper mehr Säure zur Zersetzung von Proteinen benötigt. Proteinarme Diäten können die Magensäureproduktion verringern.
- Ballaststoffe: Sie helfen, die Verdauung zu regulieren und fördern die Magen-Darm-Gesundheit. Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sind reich an Ballaststoffen und sollten regelmäßig verzehrt werden. Eine basische Kur z.B. mit
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- Zinkreiche Lebensmittel: Zink ist ein wesentlicher Nährstoff für die Magensäureproduktion. Zinkreiche Lebensmittel wie Austern, Rindfleisch, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte können die Produktion unterstützen.
- Fermentierte Lebensmittel: Diese Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi oder Joghurt enthalten Probiotika, die das Gleichgewicht der Magensäure verbessern können und gleichzeitig die Darmgesundheit fördern.
- Apfelessig oder Zitronenwasser: Viele Menschen berichten, dass das Trinken eines kleinen Glases Wasser mit einem Teelöffel Apfelessig vor den Mahlzeiten die Magensäureproduktion anregt. Zitronenwasser hat einen ähnlichen Effekt.
- Vermeiden von übermäßigem Zuckerkonsum und verarbeiteten Lebensmitteln: Diese Lebensmittel können die Verdauung stören und Entzündungen im Verdauungstrakt verursachen, was die Magensäureproduktion beeinträchtigt.
- Gründliches Kauen und langsames Essen: Dies ist die erste Phase der Verdauung, die die Freisetzung von Verdauungsenzymen und HCl anregt. Ohne diese erste Verdauungsphase muss der Magen härter arbeiten, was zu einer stärkeren Belastung dieses Organs führt.
- Vermeiden Sie rohe, kalte Speisen: In der Traditionellen Chinesischen Medizin gelten kalte und/oder rohe Speisen als sehr schwer verdaulich und belasten Ihr Verdauungssystem. Entscheiden Sie sich für warme, gekochte Speisen, um eine gesunde Verdauung und einen gesunden Magensäurespiegel zu unterstützen.
- Essen Sie täglich ein Frühstück: Diese erste Mahlzeit trägt dazu bei, eine ausgewogene Verdauung für den Rest des Tages anzuregen. Vermeiden Sie fettreiche oder verarbeitete Lebensmittel.
- Vermeiden Sie Koffein auf leeren Magen: Dies kann die Freisetzung von mehr Magensäure auslösen, was die Symptome von zu wenig oder zu viel Magensäure verschlimmern kann.
- Stressabbau: Chronischer Stress kann die Magensäureproduktion hemmen, da der Körper im „Kampf-oder-Flucht“-Modus keine Priorität auf Verdauung legt. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga und Atemübungen können die Verdauungsfunktionen verbessern.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und hilft, die Verdauung anzuregen, was die Magensäureproduktion unterstützt. Jedoch sollte man intensives Training direkt nach einer Mahlzeit vermeiden, da dies die Verdauung stören kann.
- Schlafen auf der linken Seite: Untersuchungen zeigen, dass das Schlafen auf der linken Seite den Reflux reduziert, da der Magen in dieser Position tiefer liegt als die Speiseröhre, wodurch der Rückfluss von Magensäure verhindert wird.
- Schlafroutine: Regelmäßige Schlafzeiten und ein entspannendes Abendritual fördern die allgemeine Gesundheit und unterstützen die Verdauungsfunktionen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um herauszufinden, ob die Magensäureproduktion ausreichend ist. Es gibt die Möglichkeit einen Test zu Hause durchzuführen, dieser ist jedoch nicht so genau wie eine medizinische Untersuchung beim Arzt.
Ein einfacher Heimtest ist der sogenannte Natron-Test. Dabei wird auf nüchternen Magen ein Glas Wasser mit einem Teelöffel Natron (Backpulver) getrunken. Das Natron reagiert mit der Magensäure und erzeugt Kohlendioxid, was zum Aufstoßen führt. Wenn innerhalb von 2-3 Minuten nach dem Trinken des Natronwassers kein Aufstoßen auftritt, könnte dies ein Hinweis auf zu wenig Magensäure sein.
Wenn Ihr Test positiv ist, sollten Sie sich vor der Selbstdiagnose und -behandlung an einen Arzt wenden. Die Behandlung kann eine Ernährungsumstellung, Nahrungsergänzungsmittel, Kräutermedizin und eine umfassende Untersuchung zur Ermittlung der zugrunde liegenden Ursachen für die niedrige Magensäure umfassen. Die Identifizierung und Behandlung der Grundursache ist für die Heilung aller Verdauungsprobleme von entscheidender Bedeutung.
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